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Verwundert zeigte sich Bodo Schwarzberg über die im Rahmen der Diskussionsrunde des Nordhäuser Unternehmerverbands geäußerten Standpunkte der Direktkandidaten zur Zukunft des Gipsabbaus. Darauf antwortet Christian Darr (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) mit einem offenen Brief.
Sehr geehrter Herr Schwarzberg,
in der Veranstaltung des Nordhäuser Unternehmerverbands (NUV) am 14.07.2014 fragte ein Vertreter der Firma CASEA (ehem. Ellricher Gipswerke) nach Standpunkten zur Zukunft der Gipsindustrie und bat u.a. mich, als Direktkandidat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Landtagswahl, um eine Erläuterung. Um sämtlichen Spekulationen und Fehlinterpretationen, meinen Standpunkt zum Gips-/Anhydritabbau in der Nordthüringer Region betreffend, Einhalt zu gebieten, lege ich hiermit meine Position, die ausdrücklich von der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag auch so getragen wird, nachfolgend dar:
1. Der Gips-/Anhydritabbau im Landkreis Nordhausen ist auf die Flächen der bereits genehmigten Rahmenbetriebspläne innerhalb von Bergwerksfeldern zu begrenzen.
Dies betrifft den Bereich der Ellricher Klippen, den Alten Stolberg, den Kohnstein sowie den Rüsselsee. Ausdrücklich keine Zustimmung findet zudem der weitere Abbau von Gips / Anhydrit am Grünen Band in Branderode, der eine Fläche von 27 ha einnehmen soll und für den keine Rahmenbetriebsplangenehmigung vorliegt. Ebenso wird von uns eine Wiederaufnahme des Abbaus im Bereich der Hohen Schleife bei Woffleben mit Erweiterung in das Knochental und eine damit einhergehende Beseitigung des Hauptwanderweges im Bereich des Kohnsteins abgelehnt. Den Ambitionen einiger Unternehmen, neue Felder im Bereich der Rüdigsdorfer Schweiz (u.a. auch in Naturschutzgebieten) zu erschließen, treten wir entschieden entgegen.
2. Damit unterscheidet sich die Auffassung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ausdrücklich von der des CDU-Mitglieds Egon Primas, der sich lediglich gegen Neuaufschlüsse ausspricht und sich hinsichtlich möglicher Erweiterungen vorhandener Tagebaue wie den Ellricher Klippen, dem Gipsabbau am Grünen Band in Branderode oder auch dem Abbau im Gebiet des Alten Stolberg auf bereits 315 ha Fläche mit Option in das gleichnamige Naturschutzgebiet, nicht geäußert hat.
3. Statt dessen plädieren wir dafür, dass die Unternehmen ihre Bemühungen um Rekultivierung der abgebauten Flächen auch im laufenden Betrieb verbessern. Weiterhin stehen viele neue Unternehmen aus den Bereichen der Recyclingbranche und des Maschinen- und Anlagenbaus „in den Startlöchern“. Wir setzen uns dafür ein, dass die in den Schubladen liegenden, zur Anwendungsreife gebrachten Technologien zum Gipsrecycling, zur Substitution von Naturgips und zur schonenden Anwendung von Naturgips in Thüringen und den angrenzenden Bundesländern endlich zur Anwendung kommen. Im Gegensatz dazu hat die CDU keine Ideen, welche den langfristigen Erhalt des Gipskarsts UND der Arbeitsplätze in der regionalen Gipsindustrie ermöglichen.
3. Zudem lehnen wir den geplanten unterirdischen Gipsabbau, konkret im Bereich „Rüdigsdorfer Schweiz“ ab. Alles Werben seitens der Unternehmen für diesen Abbau wird bei uns wenig Erfolg haben. Wir sind der Meinung, dass die dafür aufgewandten Finanzmittel des Unternehmens, z.B. für den Einsatz und die Anwendung Ressourcen schonender Technologien, sinnvoller angewandt werden könnte.
Christian Darr
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