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Christian Darr: Unternehmen müssen innovativer werden
Mit Verwunderung reagiert Christian Darr, Kreissprecher der Nordhäuser Bündnisgrünen, auf die jüngsten Aktivitäten der Gipsindustrie. „Wir stehen zur regionalen Wertschöpfung durch die Gipsunternehmen“ sagt Darr und fügt hinzu: „Das bedeutet aber nicht, dass sie sich am Runden Tisch wieder ein Stück vom Kuchen abschneiden dürfen.“
Allen Menschen in der Region ist bewusst dass es einen hohen Bedarf an Gips gibt. Im Regionalplan Nordthüringen wurden zuletzt Vorranggebiete für einen Zeitraum von 15 Jahren ausgewiesen.
Nach dem Standpunkt der Bündnisgrünen muss sich die Industrie nun endlich für die Zukunft wappnen. Dazu gehört die Anlagenmodernisierung und der Ausbau der Transportinfrastrukturen, um mehr REA-Gips und Recyclingmaterial verarbeiten zu können. „Einige Unternehmen scheuen jedoch die Investitionen, da der Naturgips extrem preiswert abgebaut werden kann“ sagt Darr. Ein weiterhin ungehemmter Abbau würde jedoch im gesamten Landkreis Arbeitsplätze vernichten: „Ein Neuaufschluß am Winkelberg wäre das Ende für die Arbeitsplätze im Tourismusgewerbe des Luftkurorts Neustadt.“
Besonders verwundert zeigt er sich über die Aussage, wonach die Gipsindustrie keine Mondlandschaften hinterlasse und verweist auf den Kohnstein. Hier hatte sich das Unternehmen mit einer Insolvenz aus der Verantwortung gezogen. Das Abbaufeld wurde bis heute nicht rekultiviert. Auch der Alte Stolberg zwischen Stempeda und Rottleberode ist mit 20 Hektar offenem Tagebau kein Aushängeschild: „Eine über Jahrtausende entstandene Flora und Fauna kann nicht durch Rekultivierung ersetzt werden. Die weltweit einmalige Naturausstattung ist mehr wert als private Gewinne.“
Überhaupt ist die Rohstoffindustrie ist ein extrem sicheres und lukratives Geschäft. Ein genehmigter Abbau ist eine für Jahrzehnte gesicherte Geschäftsgrundlage. „Diese Sicherheit genießt keine andere Branche.“ Zudem zahlt der überwiegende Anteil der Unternehmen nach Informationen der Bündnisgrünen nicht einmal die Feldes- und Förderabgabe: „Dank alter Genehmigungen, welche Anfang der 1990er Jahre nach DDR-Bergrecht erlassen wurden, zahlt die gesamte Gipsindustrie für den Abbau hunderttausender Tonnen lediglich ca. 35.000,- € pro Jahr an das Land. Das Unternehmen Knauf zahlt offenbar gar keine Förderabgabe.“
Abschließend betont er den festen Willen, die Gipsindustrie in der Region zu halten: „Gips ist ein begrenzter Rohstoff. Deshalb unterstützen wir Bestrebungen, die darauf abzielen mehr Substitute wie REA-Gips und Recyclingmaterial einzusetzen.“
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